Der Dirigent
Julian Gibbons
Julian Gibbons wurde 1966 in der südenglischen Stadt Bournemouth geboren. Er studierte Geschichte an der Durham Universität sowie Horn in München, Würzburg und Basel, wo er 1995 mit dem Lehrdiplom abschloss. Als Hornist war er in verschiedenen Orchestern tätig. Seit 1996 ist er Hornlehrer an der Musikschule Bad Säckingen und von 2002 bis 2009 unterrichtete er an der Musikschule Weil am Rhein.
Er studierte Dirigieren bei Emilio Pomarico an der Scuola Civica di Milano und besuchte mehrmals den Canford Conducting Course (GB) unter George Hurst und Denise Ham. Julian Gibbons leitete verschiedene Orchester im Dreiländereck, u.a. das Per Tutti Orchester Freiburg (D) und die Brass-Band Railstar Basel. Im März 2000 trat er als Gastdirigent des European Medical Students’ Orchestra in Basel und Bern auf.
Seit 1996 leitet Julian Gibbons das Verbandsjugendorchester des Blasmusikverbandes Hochrhein. 1999 war er Mitgründer des Sinfonieorchesters TriRhenum Basel, das sich unter seiner musikalischen Leitung einen Namen als eines der besten Amateurorchester der Region Basel gemacht hat.
Seit über 10 Jahren organisiert er mit anderen Lehrpersonen das Hornwochenende Todtmoos für über 60 Hornistinnen und Hornisten aus der Region. Seit 2001 leitet er jährlich erfolgreich den Sommerorchesterkurs BISYOC.
Wie ist das Verbandsjugendorchester zu Julian Gibbons gekommen?
Der damalige Verbandspräsident Heinz Thomann und Verbandsjugendleiter Peter Fräßle hatten 1996, nach dem Ausscheiden von Klaus Hoffarth, die Idee, sich nach einem professionell ausgebildeten Dirigenten umzusehen, der nicht aus der örtlichen Blasmusikszene kommt und eher mit der klassischen Musik aufgewachsen ist. Gesagt, getan: Die Stelle wurde ausgeschrieben und zahlreiche Bewerbungen gingen ein.
Wie es der Zufall so wollte, hatte Interimsdirigent Peter Fräßle 1995 für die kurzfristig vor einem Konzert vakante Stelle des ersten Hornisten im Orchester einen jungen englischen Hornstudenten aus Basel engagiert, der danach einfach mal fragte, ob er sich denn auch als Dirigent bewerben dürfte. Beim Vordirigieren und bei der Vorstellung waren es wohl nicht verbalen Höhenflüge und die gute Selbstvermarktung, die die Musiker und die Verantwortlichen überzeugten. Es war eine unbeschreibliche, fesselnde und trotzdem liebenswert kompetente Art der Orchesterarbeit.
Sein legendärer Satz „Das ist mein ARRt zu PRRoben“ hat alle überzeugt. Musiker und Präsidium waren sich einig: Er soll es sein. Die Rede ist von Julian Gibbons, der bis heute kein bisschen von diesem Anfangselan verloren hat. Im Gegenteil: Immer wieder fasziniert er neue Musikergenerationen mit seinem schier unendlichen Elan – Wir müssen „PRRoben, PRRoben, PRRoben…“ Bereits beim ersten großen Konzert, dem Jubiläumskonzert zum zehnjährigen Bestehen des VJO im November 1996 in Unterlauchringen zeigte er wo die Reise hingehen wird: Sinfonische Blasmusik internationaler Prägung, ohne Vorbehalte und Berührungsängste vor neuen Herausforderungen jeglicher Art.
Das VJO wurde schnell zum Vorreiter in diesem Bereich in unserer Region. Mit einer kleinen Auszeit und Wanderung durch Neuseeland 2010 und der Vertretung durch Julia Schlag, nun seit 20 Jahren. Er war und ist nicht nur Motor der musikalischen Entwicklung. Neben seinem Engagement als Dirigent bewältigt er noch viel Organisationsarbeit, die weit über sein „Deputat“ hinaus geht.
Bei jeder Tournee, in jedem Land hat er sein Netzwerk an gleichgesinnten Musiker: Er ist der wichtigste internationale Kontakteknüpfer für uns. Neben seiner Tätigkeit als Dirigent des VJO ist er als Dirigent und Mitbegründer des Sinfonieorchesters „TriRhenum Basel“, als ebenfalls sehr erfolgreicher Hornlehrer sowie als Dirigent und Mitbegründer der europäischen Orchester-Musikwoche „Bisyoc“ rastlos tätig und schafft so zahlreiche Verknüpfungen, die den jungen Musikern weitere Wege öffnen. Nicht wenigen ehemaligen oder auch aktuellen Mitgliedern des VJO öffnete sich dadurch sogar der Weg in die professionelle Musik- und Kulturwelt.